Für den Monat Dezember möchten wir euch eine ganz besondere Veranstaltung ans Herz legen: Viele Jugendgruppenleitungen dürften das Phänomen kennen, dass man zwangsläufig auch über Sexualität spricht und viele dürften sich dabei entsprechend in unsicherem Terrain bewegen. Die Deutsche AIDS-Hilfe versucht hier Abhilfe zu schaffen.
Über Sexualität zu sprechen ist ohnehin in vielen gesellschaftlichen Situationen heikel bis unerwünscht und auch in queeren Jugendgruppen kann es passieren, dass Unsicherheiten einen entspannten Austausch behindern. Welche Wege gibt es jedoch ganz selbstverständlich und selbstbewusst das Sexualitäten in der Gruppe zu besprechen?
Die AIDS-Hilfe selber schreibt dazu:
„Die pädagogische Thematisierung von Sexualität kann in der Jugendarbeit ziemlich herausfordernd sein. Unter anderem findet sie heute vor dem Hintergrund der Vervielfältigung sexueller und geschlechtlicher Konzeptionen und Identitäten statt, gleichzeitig verschärft sich teilweise das gesellschaftliche Klima gegenüber sexuellen Minderheiten.
Sexuelle Bildungsarbeit ist Präventionsarbeit, ihre Kampagnen und Angebote stehen für sexpositive, lustbejahende Botschaften, sie akzeptieren unterschiedliche Lebensstile und sexuelle Vorlieben und unterstützen ein selbstbestimmtes Sexualleben und die jeweiligen Risikoeinschätzungen darin.
Herausfordernd ist auch, dass die meisten heutigen Jugendgruppen sich als "queer" definieren, und Schwules scheint in den Hintergrund zu rücken. Zugleich bleiben spezifische Fragestellungen, psychosexuelle Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben von jungen Schwulen von Bedeutung. Zudem ist in und aus der queeren Jugendarbeit immer wieder Skepsis und Ablehnung gegenüber Sexualität, "sexualisierten" Präventionskampagnen oder sexuellen Bildungsangeboten bemerkbar. Die Thematisierung von Sexualität scheint dann lediglich mit Gefahr oder Bedrohung einherzugehen.
Diese Dynamiken können Anlass geben, schwule Präventionsarbeit im Kontext queerer Jugendarbeit sexualpädagogisch zu reflektieren. In dem sexualpädagogischen Wochenend-Seminar werden folgende Fragen leitend sein und behandelt werden:
Was denke ich über (meine) Jugendsexualität?
Wie gelingt eine angemessene und zielgruppengerechte Thematisierung von Sexualität?
Wie erreichen wir die jungen schwulen/queeren Männer und welche Bedarfe bestehen?
Unter welchen sexuellen Bedingungen wachsen junge Schwule und Queers heute auf?
Welche "queer-gerechten" Angebote (bzw. welche Ansprachen) sind erfolgreich?
Welche sexualpädagogischen Methoden stehen zur Verfügung und sind geeignet?
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH).“
Auch ein Teil des Orga-Teams des Landesnetzwerks Queere Jugend Niedersachsen wird vertreten sein und wir laden alle Jugendgruppenleitungen dazu ein sich uns anzuschließen!
Link zur Veranstaltung: https://www.waldschloesschen.org/de/veranstaltungsdetails.html?va_nr=9359